Das Jahr 2017

Minsk Austausch, eine Woche in Belarus, kein Wort russisch und die Unsicherheit, ob die Austauschpartnerin überhaupt englisch sprechen kann.

 

Vorher war schon Aufregung da, mit einer fremden Gruppe eine Woche zu verbringen und dann auch noch in Gastfamilien wohnen und das in einem völlig anderen Land, wo man nicht mal die Buchstaben lesen kann.

Die Aufregung verflog dann aber schnell, als wir unglaublich herzlich von den Gastgeber_innen empfangen wurden.

Erster Eindruck war, wie groß die ganze Stadt ist und was für hohe Gebäude es gibt, eigentlich nicht unter 9 Stockwerken, wie mir dann erklärt wurde.
Die Gastfreundschaft war schon von Anfang an zu spüren, ein eigenes Zimmer und die restlichen Verwandten schliefen in einem Raum und ich wurde mit einem Frühstück geweckt.

Erster Tag, alleine Metro fahren, was sich dadurch, dass es nur zwei Linien gibt die sich kreuzen, als einfacher als gedacht erwies. Ein Glück, die Stationen waren sogar in lateinischen Buchstaben geschrieben, dank eines Sportfestes vor einigen Jahren.

Das Programm war vielfältig und selbst eine oft langweilige Stadtführung wurde durch Sergejs Wissen ziemlich interessant.

 

 

Trotz, dass wir uns viele alternative Gruppen und NGOs, nicht die typischen Touristenattraktionen,  angeschaut haben, waren wir immer eine Gruppe von Touristen. Gleich am Ersten Tag sind wir bei 'Lido', einem Selbstbedienungsrestaurant, aufgefallen. Eine Gruppe von 15 Leuten, die alle mit fünfer Rubeln bezahlt haben und immer lieb genickt und 'спасибо' (Danke) gesagt haben.

Aber man kommt auch ohne viel russisch in Minsk zurecht, haben uns zwei deutsche Freiwillige erklärt, die schon länger dort leben. Unglaublich spannend zu hören, wie ein Freiwilligen Dienst in Minsk abläuft und dann auch noch mit behinderten Menschen, wo man in Minsk noch keinen auf der Straße gesehen hat. Selbst bei den Erzählungen der beiden über die Heime in denen sie arbeiten lief es uns kalt den Rücken runter.          

Beeindruckend war es einen staatlichen Kindergarten und eine Schule zu sehen. In der Schule wurden direkt Aufnahmen gemacht und mit Sneaker und normalen Klamotten war man nicht so passend angezogen und ist wieder als 'Tourist' heraus gestochen.

Die Tage waren lang und voll und es gab viele sehr spannende Informationen, immer zu anderen Sachen, die engagierte Leute machen. Jede/r hat uns Fragen so gut es ging beantwortet und sonst ging es mit einem Mix aus deutsch, russisch und englisch.

Verständigen konnte man sich eigentlich immer irgendwie, aber in Supermärkten oder kleinen Restaurants kam man mit englisch auch nicht so weit und Bilder auf der Speisekarte haben sehr geholfen. Ich musste aber lernen, es gibt in Minsk kein Brot zum Salat und es kommt jedes Mal beim Bestellen eine andere Überraschung auf den Tisch.

 

Eine Woche in einer völlig fremden Umgebung zu leben mit Menschen zusammen zu reisen, die man vielleicht vorher (wenn man bei allen Treffen da gewesen ist ) drei Mal gesehen hat und dann auch noch bei Leuten gelebt, von der ich nur den Namen wusste, wieder einmal eine Herausforderung die sich komplett gelohnt hat.                                                                                                                                              Jana Schüßler

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